Geldspenden für Geflüchtete gehen um 16 Prozent zurück
Die Deutschen haben von Januar bis September 2017 rund 3,1 Milliarden Euro gespendet. Damit liegt das private Spendenaufkommen leicht über dem Vorjahr (plus ein Prozent). Die GfKStudie „Bilanz des Helfens“, die jährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrats durchgeführt wird, zeigt außerdem: 285 Millionen Euro wurden für Geflüchtete (im In- und Ausland) gespendet, deutlich weniger als noch im Vorjahr.
Rund 17 Millionen Menschen spendeten im Zeitraum Januar bis September 2017 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das zwar 800.000 Menschen weniger, die Spendenhäufigkeit stieg jedoch von 5,5 auf 5,8 Spenden pro Person an. Durchschnittlich geben Spender, wie auch im Vorjahreszeitraum, 32 Euro pro Spendenakt. Gegenüber 2016 haben Mailings und Medien stärker den Anstoß zum Spenden gegeben. Und nicht-konfessionelle Organisationen profitieren in diesem Jahr stärker vom Spendenaufkommen als konfessionelle Organisationen.
Auch wenn die Spendenhäufigkeit pro Spender für Geflüchtete im In- und Ausland zunimmt, liegt das Gesamtvolumen für diesen Spendenzweck insgesamt 16 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Rückgang der Anzahl der Spender (minus 17 Prozent). Die Durchschnittspende pro Spendenakt liegt mit 41 Euro zwar höher als der Spendendurchschnitt generell (32 Euro). Aber, auch hier ist ein Rückgang (minus 9 Prozent) zu beobachten.
Insgesamt spenden jüngere Menschen (bis 29 Jahre), aber auch die 30 bis 39Jährigen, deutlich weniger Geld für Geflüchtete als noch im letzten Jahr. Während etwas über die Hälfte (53 Prozent) der Geldspenden in internationale Projekte fließen, gehen 47 Prozent an Projekte in Deutschland. Unterteilt man Letztere noch einmal in lokale und nationale Projekte, so zeigt sich, dass im Vergleich zum Vorjahr der Anteil „Spenden für lokale Projekte“ auf 37 Prozent gestiegen ist (plus acht Prozentpunkte).
Daniela Geue, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats e.V., fügt hinzu: „Diese Ergebnisse zeigen, dass Geflüchtete im Vergleich zum Vorjahr weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Andere Spendenzwecke werden wieder wichtiger. Und speziell auf lokaler Ebene können Nachbarschaftsprojekte in diesem Jahr stärker profitieren.“
Das Spendenvolumen stieg vor allem im Bereich der humanitären Hilfe. An Bedeutung haben innerhalb dieses Bereichs die Spenden für die Not-/Katastrophenhilfe gewonnen. Rund 69 Millionen Euro (Plus von 3,7 Prozentpunkte) wurden für diesen Zweck 2017 gespendet. Darunter fallen zum Beispiel Spenden für die Katastrophen in der Welt, insbesondere „Hunger in Afrika“. Das Plus ist vorrangig auf neue Spender, das heißt Spender, die im letzten Jahr für diesen Zweck nicht gespendet haben, zurückzuführen