Fördermitgliedschaften verhindern Spendenflauten

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Einen teilweise dramatischen Rückgang von Spendeneinnahmen verzeichnen einige deutsche Hilfsorganisationen für das Jahr 2014. Besonders hart getroffen hat es das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“. Die Gesamtspendensumme des Bündnisses ging von 81,6 Millionen im Jahr 2013 auf 18,5 Millionen Euro im Jahr 2014 zurück. Kaum besser ist die Lage beim Deutschen Roten Kreuz. Die Hilfsorganisation muss einen Einbruch von 50 Prozent innerhalb eines Jahres verkraften. (Quelle: bild.de; 24.12.2014)

Dabei war 2014 ein Jahr voller Kriege, Seuchen, Vertreibungen. Allein in Syrien gab es mehr als 200.000 Tote und 12 Millionen Menschen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, brauchen humanitäre Hilfe – eine schreckliche Bilanz. „In den Flüchtlingslagern dort wurden in den vergangenen zwei Jahren 70 000 Babys geboren. Die liegen jetzt im Winter auf Zeltplanen, im Dreck, in der Kälte“, so Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gegenüber der Bild. „Die Zahlen haben Sie alle gehört, aber das, was vor Ort stattfindet, übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft», führte Außenminister Frank-Walter Steinmeier bei der zweiten Syrien-Konferenz im Dezember letzten Jahres aus.

Die Aussage unseres Außenministers „übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft“ ziehen Experten als eine Begründung für die Spendenflaute heran. Menschen brauchen Bilder, um Mitleid zu empfinden, um Hilfs- und Spendenbereitschaft zu entwickeln. Für Katastrophen, von denen medial oft und mit vielen Bildern berichtet wird, greifen die Deutschen öfter und tiefer in die Tasche. Bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen geschieht die massenmediale Verbreitung relativ problemlos. Ein Helikopterflug mit Kamerateam reicht aus. Bei humanitären Katastrophen in Kriegs- oder Krisengebieten ist die Lage eine gänzlich andere. Die Gefahren für die Journalisten hier zu berichten sind groß, entsprechend selten ist die Berichterstattung. Zudem lösen bewaffnete Konflikte („menschengemachte Krisen“) weniger Hilfsbereitschaft aus als Naturkatastrophen. Auch für die Betroffenen der Ebola-Seuche konnten nur relativ wenige Spendengelder generiert werden. Ein möglicher Grund für die Zurückhaltung ist, dass aus Angst vor Ansteckung nur wenige Journalisten aus der Region berichteten und die Menschen zudem Schutzkleidung trugen. Das ergab keine anrührenden Bilder, die Menschen waren nicht emotional berührt, die Spendenbereitschaft war gering.
Hilfsorganisationen, deren Konten vor allem durch Einmalspenden für konkrete Katastrophenfälle gefüllt werden, stehen dann vor einem finanziellen Problem. Im deutlichen Vorteil befinden sich Organisationen, die sich über regelmäßige Förderer und Mitgliedschaften finanzieren. Sie können ihre Projekte langfristig planen und in akuten Katastrophenfällen schnell Gelder bereitstellen.
Diese langfristigen Förderer und Mitglieder zu gewinnen, ist Aufgabe der service94 GmbH. Rund 200 ausgebildete Fundraiser arbeiten deutschlandweit im Auftrag von Hilfsorganisationen und informieren die Bürgerinnen und Bürger in der Öffentlichkeit. Von „Spendenflauten“ sind diese Organisationen deutlich weniger betroffen.

Quelle: www.service94.org